
Island und die Elemente
Islands spektakuläre Landschaften, geformt durch die Naturgewalten von Feuer und Eis, sind mit nichts vergleichbar. Aber warum ist Island aus geologischer Perspektive so faszinierend?
Schwarze Sandstrände, imposante Fjorde, Vulkankrater, Geysire, majestätische Wasserfälle, riesige Gletscher – all das hat Island zu bieten. Die unfassbar vielfältigen Landschaften Islands liegen oft recht nahe beieinander. Was die Natur hier noch faszinierender macht, ist die Tatsache, dass sie so unberührt von Menschen zu sein scheint. Dadurch wirkt die abwechslungsreiche Landschaft Islands fast märchenhaft und mystisch.
Die Geburt einer Insel
Die Entstehungsgeschichte dieser noch relativ jungen Insel ist aber nicht mythologischer Natur, sondern geht auf einen Prozess zurück, der so alt ist wie die Erde selbst – Plattentektonik.
Als der urzeitliche Superkontinent Pangea in kleinere Kontinente zerbrach, trieben diese auf unterschiedlichen tektonischen Platten auseinander und wurden durch den neu formierten Atlantischen Ozean immer mehr voneinander getrennt. Island liegt am mittelatlantischen Rücken, wo gleich zwei tektonische Platten verlaufen – die eurasische und die nordamerikanische, die ständig auseinanderdriften.
Diese Kräfte brachten riesige Mengen von geschmolzener Steinmasse hervor, die tief in den Meeresboden sank. Als sich genug Masse und Druck aufgebaut hatte, kam es zu einer so gewaltigen Lavaeruption, dass die Wasseroberfläche von dem flüssigen Gestein durchbrochen wurde. Und so entstand die allseits bekannte und beliebte Insel.
Die Macht des Feuers
Island ist ohne jeden Zweifel eine der aktivsten Vulkanregionen der Erde. Die enorme Menge der hier erzeugten geothermischen Hitze liefert mehr Energie als das Land jemals verbrauchen könnte. Eine weitere Folge sind die berühmten heißen Quellen und geothermischen Becken, die überall in Island zu finden sind.
Viele dieser Quellen und Becken wirken beruhigend und haben die perfekte Temperatur zum Baden und Entspannen. Andere hingegen sind gefährlich und tödlich – Fumarolen, Schlammgruben oder emporschießende Geysire sind zum Teil kochend heiß. Besucher sind dazu angehalten, auf die Beschilderung zu achten, und grundsätzlich nur in Quellen zu baden, die als sicher ausgewiesen sind.
Das Magma hat auch noch auf andere Weise seine Spuren in der Landschaft hinterlassen – in Form von Lavafeldern. Das größte Lavafeld Islands hat den Namen Eldhraun, liegt im Süden des isländischen Hochlands und gilt weltweit als das größte seiner Art. Eldhraun entstand bei einer der größten Eruptionen seit Aufzeichnungsbeginn, bekannt als Skaftáreldar (Skafá Flussfeuer). Der Ausbruch dauerte ein ganzes Jahr an, von 1783 bis 1784.
Enorme Eismassen
Islands Lage am Rande des nördlichen Polarkreises ist dafür verantwortlich, dass über einen Zeitraum von hunderttausenden bis Millionen von Jahren zahllose gigantische Gletscher die Landschaft der Insel geprägt haben. Die riesigen Eiskappen gruben auf ihrem langsamen Weg die Berge hinab in Richtung Küste Fjorde und Täler in die Landschaft. Nicht selten sieht man Flüsse von majestätischen Gletschern hinabfließen – eine weitere Naturgewalt, von der das Gelände geformt wird.
Was die Gletscher zu einem so beeindruckenden Anblick macht, sind ihre fantastischen Farben und interessanten Formen. Die Färbungen reichen von leuchtendem Blau bis Dunkelgrau. Gletscher sind auch der Ursprung der beiden berühmtesten Naturphänomene Islands: Eishöhlen und Gletscherlagunen.
Der Besuch einer Eishöhle ist ein seltenes Erlebnis, das nur in den Wintermonaten möglich ist. Man fühlt sich in den Höhlen wie in einer anderen Welt. Furchtlose Abenteurer haben hier die Gelegenheit, die unberührte kristallene Schönheit tief im Innern eines Gletschers zu erkunden.
Gletscherlagunen bilden sich am Fuße der Gletscher, wo sich das Schmelzwasser sammelt. Eine der berühmtesten dieser Lagunen ist der Jökulsárlón, ein riesiger See mit enormen Eisbergen im Südosten Islands.
Island ist zweifellos ein Land der Kontraste, aber viele der wundersamen Landschaften sind nicht von entweder Feuer oder Eis geschaffen worden, sondern es war eine Kombination der beiden Elemente für ihre Entstehung verantwortlich. Der berühmte schwarze Sand der Highlands ist darauf zurückzuführen, ebenso wie die beliebten Geysire im Haukadalur-Tal und auch die geringe Anzahl von Waldflächen in Island.
Sie können ganz sicher sein – egal, welchen Teil von Island Sie auf einer Expeditions-Seereise mit uns besuchen, Sie bekommen auf jeden Fall fantastische und vielfältige Landschaften zu sehen, die Sie zutiefst beeindrucken werden.