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Die Tierwelt der Galapagos-Inseln

Die einzigartige Tierwelt der Galapagos-Inseln – von Riesenschildkröten bis hin zu schuppigen Leguanen – ist größtenteils von menschlichen Einflüssen unbehelligt geblieben, was Begegnungen umso schöner macht, da die Tiere gegenüber dem Menschen keinerlei Furcht zeigen.

Lesedauer 4 Minuten


Galapagos-Schildkröte, Galapagos-Inseln, Ecuador

Ein Vorzeigestück der Evolutionsbiologie

Diese abgelegenen Inseln, die vor mehreren Millionen Jahren durch eine Reihe von Vulkanausbrüchen entstanden sind, wurden von Tieren mit Leben erfüllt, die aus den Regenwäldern Mittel- und Südamerikas über den Ozean hierher kamen. Was einzigartige Tiererlebnisse angeht, kann zweifellos kein anderer Ort auf der Erde mit den Galapagos-Inseln mithalten. Es gibt hier nicht nur zahlreiche einheimische Spezies, die Tiere konnten sich außerdem ohne Fressfeinde (Säugetiere) entwickeln und haben daher meist keine Angst vor Menschen.

Es war der Naturforscher Charles Darwin, der diese paradiesischen Inseln bei seinem Besuch im Jahr 1835 erstmals kartographierte und die Unterschiede zwischen den Subspezies auf den verschiedenen Inseln feststellte. Dies veranlasste ihn zur Entwicklung seiner Evolutionstheorie, die von natürlicher Selektion ausgeht und die er in seinem wegweisenden Werk „Die Entstehung der Arten“ für die Nachwelt festhielt. Heute werden die Galapagos-Inseln bisweilen als „Freiluftlabor“ bezeichnet, das Evolutionsbiologen und Naturliebhaber gleichermaßen anzieht.

Ikonische Wildtiere

Die Galapagos-Inseln sind berühmt für einige einzigartige Subspezies, wobei die Riesenschildkröte und der Leguan wohl die bekanntesten sind. Die Inseln bieten unterschiedliche Lebensräume, von karg, trocken und mit Kakteen bedeckt bis hin zu sattgrün mit feuchterem Mikroklima. Dies zwang die Tiere dazu, mehrere Unterarten zu bilden, um sich an die natürlichen Bedingungen anpassen zu können.

Landleguane haben sich beispielsweise zu drei separaten Unterarten entwickelt. Dazu gehören eine im Meer lebende Art, die tief tauchen und auf dem Meeresboden nach Nahrung suchen kann, und der gelblich-braune Santa-Fe-Leguan, der an Land bleibt. Analog dazu sind hier zehn Arten gefährdeter Riesenschildkröten heimisch. Neben diesen ikonischen Spezies gibt es auf den Inseln viele weitere faszinierende endemische Kreaturen wie Galapagos-Seelöwen und Pelzrobben, die faulenzend an den Ufern mehrerer Inseln zu sehen sind.

Anpassung an die Welt unter Wasser

Meeresleguane haben Anpassungen entwickelt, die es ihnen ermöglichen, unter Wasser zu schwimmen und zu grasen. Somit sind sie weltweit die einzigen Reptilien, die diese Fähigkeit besitzen. Um dazu in der Lage zu sein, schlagen ihre Herzen langsamer als die ihrer an Land lebenden Artgenossen und die Blutgefäße unter der Haut verengen sich. Ihre Schnauzen haben sich verkürzt und die Zähne wurden schärfer, um zähe Algen von den Felsen unter Wasser abknabbern zu können. Außerdem sind die über den Augen liegenden Drüsen vergrößert, um Salz aus ihrem Blut zu extrahieren, welches sie dann ausniesen.

Eine Fülle von Vogelarten und Meereslebewesen

Bei Fahrten um die Inseln des Galapagos-Archipels halten wir Ausschau nach den vielen Vogelarten, die hier heimisch sind. Vom Galapagos-Pinguin und dem prachtvollen Galapagos-Albatros, der nur auf der Insel Española brütet, bis zum Rotkehl-Fregattvogel und drei Arten von Tölpeln. Auf einigen Inseln kann man sogar Flamingos sichten.

Der Schnabel, der zum Schreiben eines Buches inspirierte

Darwin fiel auf, dass von den 18 Finkenarten, denen er auf den Galapagos-Inseln begegnete, jede eine andere Schnabelform hatte. Er vermutete, dass sie alle von einem gewöhnlichen Finken abstammen mussten, der aus Südamerika stammte. Die Schnäbel der Tiere hatten sich demnach wohl an den Verzehr verschiedener Arten von Samen auf den unterschiedlichen Inseln angepasst. Es wurden detaillierte Zeichnungen angefertigt und Maße genommen. Darwin wurde klar, dass größere Schnäbel ideal für größere Samen waren und kleinere Schnäbel sich besser für kleinere Samen eigneten. Dies inspirierte ihn zu seiner Theorie der natürlichen Auslese.

Eines der wenigen endemischen Raubtiere ist der Galapagos-Falke, der Jagd auf kleinere Vögel und junge Leguane macht. Raubtiere sind auch in den Meeren zu finden. Beispiele hierfür sind Weißspitzen-Riffhaie, Thunfische und gefleckte Adlerrochen, die in den Gewässern unweit der Küste beheimatet sind. Andere Wasserlebewesen wie beispielsweise die grüne Galapagos-Schildkröte, können manchmal beim Schnorcheln beobachtet werden, während etwa 24 Arten von Walen im Meeresschutzgebiet rund um die Galapagos-Inseln registriert wurden.

Richtig blaue Füße

Das auffälligste Merkmal der Spezies Sula nebouxii, gemeinhin als Blaufußtölpel bezeichnet, sind ihre blaue Füße. Die Färbung ist auf eine durch Karotinoide verursachte Pigmentierung zurückzuführen, die sich aufgrund des Verzehrs von frischem Fisch ergibt. Diese Pigmente weisen auf die Gesundheit und insbesondere den immunologischen Zustand und die allgemeine Fruchtbarkeit des Vogels hin – ein leuchtend blauer Farbton bedeutet eine ausgezeichnete Gesundheit. Dementsprechend ist das Blau der Füße eines Tölpels ein Merkmal für die Auswahl bei der Paarung, weswegen sie bei Balzritualen stolz mit ihren mit Schwimmhäuten versehenen Füße wedeln.

Ein Besuch auf den Galapagos-Inseln offenbart eine unglaubliche Vielfalt an Wildtieren, von denen viele keine Angst vor Menschen haben. Allerdings bitten wir unsere Gäste, in sicherer Entfernung zu den Tieren zu bleiben, um sicherzustellen, dass wir nichts tun, was die einzigartigen Tiere und die fragilen Ökosysteme dieser bemerkenswerten Inselparadiese stören könnte.

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Penguins perched on the ice of Cuverville Island, Antarctica. Credit: Espen Mills / HX Hurtigruten Expeditions

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