
Die Raubtiere der Antarktis – und andere faszinierende Tiere
Robben, Wale, Pinguine, Käfer, Albatros, Schwertwale, Seeleoparden, Blauwale, Krill - erfahren Sie mehr über die Tiere der Antarktis.
In der Antarktis gibt es nicht sehr viel Leben. Weil der Kontinent nahezu vollständig von Eis und Schnee bedeckt ist, gibt es kaum Lebensraum für Pflanzen. Es gibt nur einige wenige Moos- und Grasarten, die unter den harten Bedingungen überstehen, sowie zwei blühende Pflanzen. Ansonsten gibt es praktisch keine Flora.
Etwas anderes gilt für das Wasser: Phytoplankton ist in der Lage, im kalten Wasser zu überleben und Energie aus dem Sonnenlicht zu ziehen. Krill frisst das Phytoplankton – und neben Zooplankton und einigen Lebewesen am Meeresgrund ist dies die Zusammenfassung der pflanzenfressenden Lebewesen in der Antarktis. Alle anderen sind Raubtiere.
Hier ist ein schneller Überblick über vier der charakteristischsten Jäger auf dem südlichsten Kontinent der Erde.
Robben
Es gibt vier Robbenarten, die in den antarktischen Gewässern leben: der Seeleopard, der Krabbenfresser, die Weddellrobbe und der Südliche Seeelefant. Die Robben sind recht langsame Raubtiere. Sie jagen, indem sie an Orten warten, an denen ihre Beute höchstwahrscheinlich auftauchen wird. Die meisten Robbenarten beachten den Menschen überhaupt nicht – ausgenommen der Seeleopard.
Diese Robbenart, die nach den charakteristischen Punkten auf ihrem Fell benannt ist, ist dafür bekannt, Menschen in kleinen Booten anzufallen. Sie sind gefährliche Raubtiere und fressen alles, was sie bekommen können. Obwohl nicht sehr oft Angriffe auf Menschen beobachten werden, ist es besser, einen weiten Bogen um Seeleoparden zu machen.
Wale
Im Sommer sind die antarktischen Gewässer von verschiedenen Walarten bevölkert, die auf der Jagd nach Fischen, Tintenfischen, Pinguinen und Plankton sind. Eine der Arten, die Touristen während ihrer Reise meist zu Gesicht bekommen, sind die Schwertwale. Sie sind sehr aggressive und ehrgeizige Jäger, die es auf Robben, Seevögel und andere Wale abgesehen haben. Wenn Wale in Gruppen auf die Jagd gehen, sind Sie in der Lage, Beutetiere, die viel größer als sie selber sind, zu verschlingen.
Obwohl sie Jagd auf andere Tiere machen, greifen Schwertwale keine Menschen in der Natur an. Es gibt zwar Fälle, in denen Schwertwale, die in Gefangenschaft lebten, ihre Tiertrainer angegriffen haben, doch generell geht von diesen Tieren keine Gefahr für den Menschen aus.
Pinguine
Die putzigen Lieblingstiere aller Antarktis-Besucher, die Pinguine, ernähren sich vor allem von Krill und sehr kleinen Fischen. Sie verbringen die meiste Zeit im Wasser, kommen aber üblicherweise an Land, um sich zu paaren und ihre Kleinen aufzuziehen.
Obwohl die Pinguine in der Antarktis den Menschen nicht als Bedrohung oder Nahrung ansehen, sollte man in ihrer Nähe vorsichtig und aufmerksam sein.
Käfer
Die einzigen echten Landraubtiere der Antarktis fallen unter die Insekten-Kategorie. Diese winzigen Käfer sind die einzigen Tiere, die auf der Oberfläche der Antarktis überleben können. Den Winter stehen sie durch, indem sie Winterschlaf halten – sie bewegen sich nicht, jedoch zirkuliert ihr Blut arbeitet, um ein Erfrieren zu verhindern. Dieser Mechanismus erlaubt ihnen, bis zum Sommer durchzuhalten, in dem sie sich von kleineren Käfern ernähren.
Andere Tiere in der Antarktis
Während es in der Antarktis keine Landtiere gibt, ist das umgebende Meer Heimat von einer großen Vielfalt an Tieren. Vom Albatros über den Seeleopard bis zum Blauwal – das kalte Meer ist sehr lebendig!
Albatros
Der Albatros hebt sich durch die ungewöhnliche Kombination eines weißen Kopfes und schwarzer Augenbrauen hervor und ist ein erstaunlicher Anblick. Diese Riesen der Lüfte haben die längste Spannweite von allen Vögeln – bis zu über drei Metern. Albatrosse nutzen ihre breiten Flügel, um über dem Meer zu schweben, wobei sie manchmal stundenlang dahin gleiten ohne mit den Flügeln schlagen zu müssen. Sie trinken auch Meerwasser und brauchen deshalb nicht an Land Station zu machen, außer um sich zu paaren und ihre Kleinen aufzuziehen. Viele dieser geflügelten Tiere werden bis zu 50 Jahre alt.
Schwertwale
Ja, sie das sind die Tiere, die auch Mörder- oder Killerwale genannt werden, doch sie gehören eigentlich gar nicht zur Familie der Wale. Stattdessen ist dieses Säugetier das größte Mitglied der Delphinfamilie und ein äußerst soziales Wesen, das in Gruppen unterwegs ist, die Schulen genannt werden. Wie die Delphine verwendet auch der Schwertwal das Echolot – das Ausstoßen von Schallwellen gegen Objekte, um deren Standort festzustellen –, um Fischer, Tintenfische, Vögel und andere Tiere zu orten. Bei ihrer Geburt wiegen die Kälber beinahe 200 Kilo und sind bis zu zwei Meter lang.
Felsenpinguine
Einige Tierliebhaber sagen vielleicht, dass ein Besuch in der Antarktis nicht vollständig ist, ohne Pinguine gesehen zu haben. Die Felsenpinguine haben ein ganz besonderes Aussehen, mit ihren großen gelben Augenbrauen, die verwendet werden, um ein Partnertier anzulocken. Normalerweise sind diese eisliebenden Vögel zwischen 40 und 50 Zentimeter groß und leben zwischen den subantarktischen Inseln.
Seeleoparden
Der Seeleopard ist nach seinem gepunkteten Fell benannt. Diese Tiere sind für ihren aggresiven Charakter bekannt und zählen zu den größten Raubtieren der Antarktis. Sie nutzen ihre kräftigen Krallen und langen Zähne, um Fische, Tintenfische, Pinguine und sogar andere Robben zu jagen. Wenn Sie Glück haben, können sie beobachten, wie eine Robbe einen Vogel packt und wieder in das kalte Wasser eintaucht.
Blauwale
Sie sind die Riesen der Meere und werden bis zu 33 Meter lang und bis zu 120 Tonnen schwer. Allein ihre Zungen können so viel Gewicht auf die Waage bringen wie ein ausgewachsener Elefant. Während Blauwale unter Wasser wirklich blau aussehen, werden Sie merken, dass sie außerhalb des Wassers eher blaugrau aussehen. Die Bauchseite nimmt aufgrund der Millionen an Mikroorganismen, die auf der Haut der Tiere leben, einen gelben Ton an.
Krill
Am Anfang der Nahrungskette steht der Krill: ein kleines, krabbenähnliches Schalentier, das den Motor der maritimen Ökosysteme der Erde antreiben. Obwohl Sie diese winzigen Schwimmer während einer Expeditions-Seereise in der Antarktis wahrscheinlich niemals zu Gesicht bekommen werden, sind sie immer und überall in der Umgebung des Schiffes vorhanden und ernähren sich von mikroskopischem Phytoplankton. Es wirkt beinahe paradox, dass das größte Lebewesen unserer Erde, der Blauwal, sich in erster Linie von einem der kleinsten Lebewesen, dem Krill ernährt.
Adeliepinguine
Adeliepinguine verbringen den Winter im Meer und das übrige Jahr auf den vielen kleinen küstennahen Inseln. Diese süßen Tiere sind sehr gute Taucher und können auf der Suche nach Nahrung bis in Tiefen von 175 Meter hinabtauchen. Doch damit nicht genug – Adeliepinguine können Ausflüge von bis zu 300 Kilometer unternehmen, um Nahrung zu finden.
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