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Die Tierwelt in der Nordwest-Passage

Die Nordwest-Passage ist eine unberührte Oase der Arktis. Die Tierwelt, bestehend aus Moschusochsen, Karibus, Robben und Eisbären, wandert in wärmere Gefilde ab oder passt sich der eisigen Landschaft an.

Lesedauer 4 Minuten


Erweiterte Verwandtschaften

Die Arktis ist die Heimat von sechs Robbenarten: Sattel-, Mützen-, Ringel-, Bart-, Largha- und Bandrobben. Diese bemerkenswerten Meeressäuger besitzen zur Isolation eine dicke Speck- und Fellschicht, was es ihnen ermöglicht, in Tiefen von mehr als 2.000 Metern in eisigem Wasser nach Nahrung zu suchen. Dabei können sie bis zu zwei Stunden lang die Luft anhalten.

Mit einem Gewicht von bis zu 2 Tonnen sind Walrosse die größten Flossenfüßler, eine Gattung, zu denen auch die Robben gehören. Diese Fleischfresser mit ledriger Haut besitzen jedoch, im Gegensatz zu den Robben, kein Fell. Sie verlassen sich stattdessen auf ihren Körperspeck und ihre Fähigkeit, ihren Herzschlag zu verlangsamen, um im eiskalten Wasser zu überleben. Walrosse sind unglaublich soziale Tiere, die gerne zusammen auf dem Eis liegen und sich gegenseitig anbrüllen und angrunzen.

Zähne als Werkzeug

Der wissenschaftliche Name für Walrosse lautet Odobenus rosmarus, was aus dem Lateinischen übersetzt „auf den Zähnen laufendes Seepferd“ bedeutet. Diese Bezeichnung ist durchaus angemessen, da ihre einzigartigen Stoßzähne eigentlich Eckzähne sind und bis zu knapp einen Meter lang werden können! Männchen besitzen größere Stoßzähne als die Weibchen. Die ihr ganzes Leben lang weiterwachsenden Stoßzähne können als Werkzeuge verwendet werden. Damit ziehen sich Walrosse beispielsweise auf die Eisschollen. Oder sie werden als Waffen genutzt und helfen männlichen Tieren dabei, ihr Territorium zu verteidigen.

Raubtiere der Arktis

Eisbären sind die natürlichen Feinde von Ringelrobben und Bartrobben und am Nordpol beheimatet. Ihr weißes Fell und eine aufrechte Größe von bis zu drei Metern machen die Eisbären zu einem unvergesslichen Anblick. Schauen Sie sich in der verschneiten Landschaft genau um; mit etwas Glück können Sie vielleicht eines dieser stolzen Tiere entdecken! Eisbären werden in Höhlen geboren, die von den Elterntieren in tiefe Schneeansammlungen an Land gegraben werden. Den größten Teil ihres Lebens verbringen Sie jedoch auf dem Meereis, denn sie sind von der Nahrungsquelle, die der Ozean ihnen bietet, abhängig. Aus diesem Grund sind sie die einzige Bärenart, die als Meeressäuger gelten. Vielleicht erhaschen Sie ja während der Fahrt entlang der Küste einen Blick auf eines dieser seltenen Geschöpfe.

Ein warmer Tarnumhang

Unter ihrem markanten weißen Fell ist die Haut von Eisbären tatsächlich pechschwarz und kann so die Wärme des Sonnenlichts, das durch das Fell hindurchdringt, speichern. Das Fell eines Eisbären enthält nicht einmal weiße Pigmente, sondern besteht aus hohlen Haaren, die das Licht streuen und die Tiere im Meereis tarnen. Eine dichte Schicht aus Unterfell und eine weitere Speckschicht isolieren den Körper und halten den Eisbären warm.

Sommerliche Nachbarn

Man mag geneigt sein zu denken, dass ein Ort, der zumeist mit Schnee bedeckt ist, kein Ort für einen Pflanzenfresser ist. Große Herden von Moschusochsen und Karibus grasen hier jedoch in den Sommermonaten Seite an Seite und ernähren sich von den Gräsern und Pflanzen der Tundra. Wenn im Winter die Temperaturen sinken und der Schneefall zunimmt, trennen sich ihre Wege. Die Karibus ziehen nach Süden in ein geschützteres Klima, während die Moschusochsen bleiben.

Wenn Sie eine Karibuherde sehen, fällt Ihnen vielleicht auf, dass sogar ihre Nasen und Hufe gänzlich mit Fell bedeckt sind. Das Fell unter ihren Hufen gibt ihnen beim Laufen auf dem Eis einen guten Halt, während das Fell, das ihre Nasen bedeckt, die kalte Luft erwärmt, bevor sie ihre Lungen erreicht. Moschusochsen haben ein eher struppiges Fell und während der Paarungszeit sondern die Männchen einen starken Geruch ab, der zur Namensgebung für diese Tiere den Anstoß gab.

Ein nachwachsendes Geweih

Was Karibus von anderen Tieren der Familie der Hirsche unterscheidet, ist, dass bei männlichen und bei weiblichen Tieren ein Geweih wächst. Bei den Jungtieren ist das Geweih mit einer Schicht aus weichem Flaum, Samt genannt, bedeckt, die es mit Nährstoffen versorgt und dessen Wachstum fördert. Sobald Karibus ausgewachsen sind, werfen sie den Samt ab und darunter kommt ein scharfkantiges, rot gefärbtes Geweih zum Vorschein. Kurz danach fällt das Geweih ab und wächst im nächsten Jahr wieder nach.

Meister der Tarnung

Der Polarhase besitzt eine unglaubliche Fähigkeit zur Anpassung an seine Umwelt: ein Fell, welches die Farbe ändert. Im Winter kann man einen schlafenden Hasen leicht mit einem großen Schneeball verwechseln, und im Sommer erscheint sein Fell eher blaugrau, eine Farbe, die sich den Felsen und der Vegetation der Gegend anpasst. Dieser Umstand und ihre Fähigkeit, Geschwindigkeiten von über 60 Kilometer in der Stunde zu erreichen, erweisen sich als unschätzbar, wenn es darum geht, ihrem Hauptfeind, dem Polarfuchs, zu entkommen.

Der Sommer ist in den Regionen rund um die Nordwest-Passage, die wir befahren, so kurz, dass die dort lebenden Schneehasen kaum Gelegenheit haben, ihre Fellfarbe zu ändern, sondern das ganze Jahr über weiß bleiben.

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Penguins perched on the ice of Cuverville Island, Antarctica. Credit: Espen Mills / HX Hurtigruten Expeditions

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