Die Nordlichter: 10 Fotografie-Tipps für Anfänger
Sind auch Sie auf der Jagd nach dem Nordlicht? Hier haben wir ein paar Tipps zusammengestellt, die Ihnen helfen sollen, damit Ihre Fotos von Aurora borealis so professionell wie möglich werden.
Wenn man die Nordlichter fotografiert, gibt es viele Faktoren, die zu beachten sind. Jede Kamera und jedes Objektiv ist unterschiedlich, insofern ist ein bisschen Herumprobieren erforderlich, um herauszufinden, welche Einstellung die besten Ergebnisse liefert. Es gilt auch zu bedenken, dass kein Nordlicht dem anderen gleicht. Das bedeutet, dass die Einstellungen, die in einer Nacht hervorragend funktioniert haben, in der nächsten Nacht nicht unbedingt ideal sind. Aber lassen Sie sich davon nicht entmutigen; experimentieren Sie mit verschiedenen Einstellungen. Die Vielfalt der möglichen Ergebnisse zu sehen, ist Teil des Vergnügens.
Für den Anfang haben wir Ihnen ein paar Tipps zusammengestellt, die Ihnen helfen sollen, bestmögliche Fotos von Aurora borealis zu schießen. Wir hoffen, dass es Ihnen mit unseren Hilfestellungen gelingt, ein paar unvergessliche Erinnerungen einzufangen!
1. Manuelle Einstellung
Zunächst benötigen Sie eine Kamera mit manueller Einstellungsmöglichkeit. Bestenfalls wissen Sie bereits, wie Sie die verschiedenen Einstellungen vornehmen. Wir empfehlen Ihnen sich vorher damit vertraut zu machen. Nur so haben Sie die Möglichkeit, das Nordlicht fotografisch einzufangen.
2. Ruhiger Stand
Sie benötigen ein Stativ, um Ihre Kamera ruhig zu halten, denn die Nordlichter wandern kontinuierlich über den Himmel. Ein Stativ ermöglicht es Ihnen, mit längerer Belichtung zu arbeiten und so klarere Fotos zu schießen. Dies ist vor allem hilfreich, wenn Sie sich an Bord eines fahrenden Schiffes befinden.
3. Akkus
Da Akkus in der Kälte schneller Ihre Ladung verlieren, empfehlen wir Ihnen ein paar geladene Ersatzakkus mitzunehmen. Bewahren Sie Ihre Ersatzakkus in der warmen Jackentasche auf, damit Ihre Kamera im entscheidenden Moment einsatzbereit ist.
4. Speicherkarte
Nutzen Sie eine Speicherkarte mit viel Speicherplatz oder nehmen Sie mehrere auf die Reise mit. Es gibt zwei Gründe, warum Sie eventuell mehr Speicher benötigen könnten, als gedacht:
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Falls Sie vorhaben, ihre Bilder nachzubearbeiten, sollten sie im RAW-Format fotografieren. Auf diese Weise werden alle Daten vom Sensor bewahrt. RAW nimmt aber viel Speicherplatz ein.
- Das perfekte Foto von Nordlichtern zu schießen, kann dauern und viele Versuche beinhalten. Haben Sie Extraspeicher dabei, wird Ihnen im entscheidenden Moment nicht der Platz ausgehen.
5. Objektive
Ein gutes Weitwinkelobjektiv ermöglicht es Ihnen, so viel vom Himmel einzufangen, wie technisch machbar ist, und somit auch mehr von der Lichtershow. Hierfür benötigen Sie ein Objektiv, das eine schnelle Belichtung von mindestens f4, idealerweise von f2,8, erlaubt.
Zusätzliche Extraausrüstung:
- Je neuer Ihre Spiegelreflexkamera ist, desto besser, denn Sie müssen mit einer hohen ISO arbeiten
- Mit einem Fernauslöser können Sie die Kamera aus der Entfernung kontrollieren und damit Bewegungsunschärfe durch Drücken auf den Auslöseknopf verhindern
6. Schärfeeinstellung
Um die Nordlichter einzufangen, während diese über den Himmel tanzen, müssen sie die Schärfe einstellen. Viele Objektive bieten die Einstellung „Unendlich“ mit dem Symbol (∞) an. Fangen Sie mit dieser Einstellung an und korrigieren Sie die Schärfe ab da, je nach Bedarf.
Pro-Tipps:
- Versuchen Sie, die Schärfeeinstellung während des Tages vorzunehmen. Es ist dann wesentlich einfacher, da Sie mehr von der Landschaft sehen können.
- Versuchen Sie, einen hellen Stern am Nachthimmel auszuwählen, und nutzen Sie diesen als Hilfe bei der Fokussierung.
7. ISO
Es gibt keine ideale ISO für das Fotografieren der Nordlichter. Alles hängt davon ab, wie viel Licht Sie benötigen und wie die ISO sich auf andere Einstellungen, wie Verschlusszeit und Blende, auswirkt. Je höher die ISO, umso mehr Licht wird registriert. Es gilt allerdings zu bedenken, dass bei einer höheren ISO die Bilder auch körniger werden.
8. Verschlusszeit
Finden Sie die beste Verschlusszeit für sich heraus. Dies stellt die größte Herausforderung dar, da Sie vorab die Geschwindigkeit und die Helligkeit des Lichtes nicht kennen. Sie wissen diese erst, wenn Sie die Lichter tatsächlich sehen. Als Grundregel gilt: Wenn die Aurora hell und aktiv ist, sollten Sie es mit einer Verschlusszeit zwischen 5 und 10 Sekunden versuchen. Bei einer sich langsam bewegenden Aurora empfehlen sich 12 bis 20 Sekunden. Und für eine schwache Aurora wäre eine Verschlusszeit bis 20 oder 25 Sekunden erforderlich.
9. Blende
Wenn Sie Bilder im Dunkeln machen, sollten Sie dafür sorgen, dass Ihre Blende so weit wie möglich geöffnet ist. Um gute Resultat zu erzielen, wählen Sie eine Blende (f-Stop) von mindestens f4, um genügend Licht in die Kamera zu lassen. Nur so gelingt das Einfangen der Aurora. Sollten Sie an Ihrer Kamera eine Blendenöffnung von f2.8 einstellen können, sollten Sie diese verwenden. Von Einstellungen unter diesem Wert ist jedoch abzuraten, sonst werden Ihre Bilder körnig.
10. Weißabgleich
Der Weißabgleich sollte auf „Tageslicht“ gestellt werden, um zu verhindern, dass die Lichter im Foto nicht zu gelblich oder bläulich erscheinen.
Und am allerwichtigsten...
Das unglaubliche Naturschauspiel des Nordlichts bietet einen magischen Anblick, den man unbedingt auch mit den eigenen Augen erfahren sollte. Nehmen Sie sich also immer auch ein paar Momente Zeit, um von der Kamera wegzutreten und dieses Naturschauspiel auf sich wirken zu lassen. Wenn Sie aber den Moment einfangen wollen, dann kümmern Sie sich nicht zu sehr um Details. Knipsen Sie drauflos und passen Sie Ihre Einstellung an, während Sie fotografieren.
Und sollte es Ihnen nicht gelingen, das perfekte Foto zu schießen, bleiben Ihnen immer noch die unvergesslichen Erinnerungen an das tanzende Licht über Ihren Köpfen.
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