Nachhaltigkeit

Das Monatsthema im Oktober: Nachhaltigkeit bei Hurtigruten

Hurtigruten: Seit 125 Jahren die Lebensader der norwegischen Küste

An 365 Tagen im Jahr fährt Hurtigruten mit 11 Schiffen im Linienverkehr an der norwegischen Küste. Mit 24.500 Hafenanläufen jährlich ist Hurtigruten eine tragende Säule der norwegischen Wirtschaft, des Tourismus und der Infrastruktur. Lediglich drei der 34 Hurtigruten Häfen verfügen über einen Bahnhof, was die Relevanz der Postschiffe für die lokalen Gemeinden noch einmal unterstreicht. Und von der logistischen Anbindung durch die Hurtigruten Schiffe profitieren die Gemeinden natürlich: Im Schnitt erreichen die Orte mit Hurtigruten Hafen eine 70 Prozent höhere Wertschöpfung und haben im Vergleich mit Gemeinden ohne Hurtigruten Hafen eine 50 Prozent höhere Beschäftigung im Tourismus. Zudem ist Hurtigruten der größte Ausbilder von Nachwuchskräften für die maritime Wirtschaft.

Insgesamt sind mehr als 3.000 Menschen an der Küste Norwegens direkt und indirekt von Hurtigruten beschäftigt. Ob an Bord unserer Schiffe, als Arbeiter im Hafen, Partner für unsere Landausflüge oder lokaler Lieferant von frischen Lebensmitteln. Hurtigruten ist eng mit dem Leben und den Menschen an der Küste verflochten. Ein gutes Beispiel ist die enge Zusammenarbeit zwischen Hurtigruten und den lokalen Nahrungsmittel-Produzenten: 80 Prozent der Waren für den Restaurantbetrieb an Bord werden von regionalen Lieferanten bezogen. Und das schmeckt man auch - Qualität wie Frische. Nicht ohne Grund ist unser kulinarisches Konzept „Norways Coastal Kitchen“ – Norwegens Küstenküche bei unseren Gästen so beliebt.

Einen Teil unseres Käses beziehen wir von dem Hof Aalan Gard auf den Lofoten. Der von Knut und Tove Åland geführte Hof produziert vor allem Bio-Ziegenkäse, der regelmäßig frisch an die Schiffe geliefert wird. Die Kräuter für ihren Käse sammelt Tove selbst, um diese dann zu trocknen und weiterzuverarbeiten.

Auf den Lofoten gibt es noch zwei weitere kleine Lieferanten, für die Hurtigruten ein wichtiger Abnehmer ist: Lofot-Pils, eine kleine Craft-Beer Brauerei am Hafen von Svolvaer, die man übrigens im Rahmen eines Hurtigruten Ausflugs besuchen kann und Arkt-Is, eine moderne Eis-Manufaktur, die nach italienischen Rezepten und mit norwegischen Einflüssen auf den Lofoten Speise-Eis herstellt. Darüber hinaus arbeiten wir entlang der kompletten Hurtigruten Küste mit einer Vielzahl weiterer lokaler Produzenten zusammen.

Hurtigruten sagt Plastik den Kampf an

Pro Minute enden 15 Tonnen Plastik in den Weltmeeren. Wenn die Menschheit so weitermacht wie bisher, verdoppelt sich diese Zahl in den nächsten 10 Jahren – und bis zum Jahr 2050 wird mehr Plastik als Fische in unseren Ozeanen schwimmen. Damit dies nicht passiert, handeln wir bei Hurtigruten jetzt: Seit dem 2. Juli diesen Jahres, dem 125. Geburtstag der Hurtigruten, verwenden wir kein Einweg-Plastik mehr an Bord unserer Schiffe und haben auf alternative, umweltfreundliche Materialien umgestellt. Mehr Informationen zu den Problemen und den Herausforderungen, die Plastik darstellt, sowie zu der jüngsten Hurtigruten Initiative zum Schutz und Erhalt der Umwelt zeigt dieser kurze Film:

Eine weitere Maßnahme gegen die Vermüllung der Meere und Küsten durch Plastik hat Hurtigruten bereits vor einigen Jahren ergriffen: Zusammen mit unseren Gästen führen wir regelmäßig sogenannte „Beach Clean ups“ – Strandreinigungen – durch. Diese Initiative startete erstmals in Spitzbergen im Rahmen des „Clean up Svalbard“-Projekts, wo die Hurtigruten Expeditionsteams gemeinsam mit Gästen Müll an der Küste einsammeln und entsorgen. Mittlerweile haben wir diese Aktion auf die norwegische Küste ausgeweitet. Und 2017 fand das erste flottenweite „Beach Clean up“ statt, das zeitgleich von allen Hurtigruten Schiffen durchgeführt wurde. Egal in welcher Region weltweit die Schiffe sich gerade befanden – die Gäste und Crews befreiten die Strände und Anlandungsplätze von angeschwemmtem Müll. Die Aktion fand großen Anklang und über das Engagement unserer Gäste haben wir uns sehr gefreut. Das nächste flottenweite «Beach Clean up» kommt also bestimmt.

Wir hoffen darauf, mit unseren Initiativen viele Menschen und Unternehmen zum Umdenken zu bewegen und freuen uns über jeden, der sich dem Kampf gegen Plastik anschließt.

Hurtigruten tritt für Bann von Schweröl in der Arktis ein

Hurtigruten liegt das Wohl von Mensch, Tier und Natur sehr am Herzen. Deshalb unterstützen wir diverse gemeinnützige Projekte und engagieren uns für nachhaltigen Tourismus und die Schonung der Umwelt

Auch aus diesem Grund werden unsere Schiffe ausschließlich mit Marinediesel angetrieben. Keines unserer Hurtigruten Schiffe wird mit dem schädlichen, aber günstigeren Schweröl (HFO „Heavy Fuel Oil“) betrieben. In manchen Regionen, wie zum Beispiel in der Antarktis, ist die Nutzung von Schweröl bereits verboten. In vielen anderen Destinationen kann Schweröl bislang ohne Konsequenzen als Kraftstoff genutzt werden, auch in der Arktis. Der Einsatz von Schweröl als Treibstoff verstärkt jedoch nicht nur die Eisschmelze in der Arktis. Auch die Gefahr eines schweren Ölunfalls bedroht die arktischen Ökosysteme. Aus diesen Gründen setzt sich Hurtigruten – allen voran unser CEO Daniel Skjeldam – für ein generelles Verbot von Schweröl in der Arktis ein.

Im Oktober 2017 fand auf Malta die „Our Ocean“ Konferenz statt. Neben Organisationen wie der „European Climate Foundation“, der „Clean Arctic Alliance“ (internationale Nichtregierungs-Organisation), die sich gegen Schweröl ausspricht, und dem „Eyak Preservation Council“ (einer Organisation für sozialen Wandel in Alaska) war auch Daniel Skjeldam vor Ort. Gemeinsam haben alle Teilnehmer das „Our Ocean Arctic Commitment“ ins Leben gerufen, um die Zusammenarbeit zwischen der Kreuzfahrtindustrie, Umwelt-Organisationen und indigenen Gemeinschaften weiter auszubauen - zum Schutz der arktischen Umwelt und den dort lebenden Menschen, und um ein Verbot für die Nutzung von Schweröl in der Arktis zu erreichen.

Das „Our Ocean Arctic Commitment“ von Malta folgt auf das Arctic Commitment, das im Januar 2017 beschlossen wurde. Diese Initiative von Hurtigruten und der „Clean Arctic Alliance“ wurde bereits von mehr als 50 führenden Unternehmen, Polarforschern, indigenen Gruppen, Nichtregierungsorganisationen und politischen Persönlichkeiten unterzeichnet.

Ende September hat die grönländische Regierung angekündigt, dass sie ein Verbot der Verwendung und des Transports von Schweröl in arktischen Regionen unterstützt. Die Regierung erklärte, dass ein wichtiger Grund für die Unterstützung des Verbots darin bestehe, dass Unfälle auf See, die zum Austritt von Schweröl in die Meeresumwelt führen könnten, erhebliche ökologische und wirtschaftliche Folgen haben könnten. Schweröl sei bei niedrigen Meerestemperaturen sehr schwierig und teilweise unmöglich einzufangen, weshalb die Gefahr bestehe, dass das Öl lange Zeit im Wasser und an den Ufern der Arktis verbleibt.

Während mit dem „Our Ocean Arctic Commitment“ Druck auf Regierungen und Öffentlichkeit ausgeübt wird, geht Hurtigruten bereits den nächsten, wichtigen Schritt zum Schutz der Umwelt:
 

Bis 2021 werden bis zu neun Hurtigruten Schiffe auf hybriden Antrieb mit Flüssiggas (LNG „Liquefied Natural Gas“) und Batteriesystemen umgerüstetHier geht es zur bereits im April erschienenen Pressemitteilung.

Weitere Informationen zu dem Schweröl-Bann finden Sie hier. 

Hurtigruten Stiftung – Auktionen für den guten Zweck

Stiftungen finanzieren ihre Arbeit und ihre Projekte weitgehend über Spenden, so auch Hurtigruten. Jedes Jahr zu Weihnachten spendet Hurtigruten im Namen jedes Angestellten einen Beitrag an die Stiftung, die ausgesuchte Projekte zu Schutz und Erhalt von Natur und Kultur fördert. Anstatt eines kleinen Geschenks können wir, die Mitarbeiter von Hurtigruten, so die gute Sache der Stiftungs-Projekte unterstützen. Auch unsere Gäste haben die Möglichkeit zu spenden - über Auktionen an Bord.

Zur Förderung von Stiftungs-Projekten wird am Ende jeder Hurtigruten Reise an Bord eine Auktion abgehalten, bei der unsere Gäste besondere Hurtigruten Erinnerungsstücke ersteigern können. Die Bandbreite reicht hier von der signierten Kochjacke des Chefkochs, über ausgediente Technik aus dem Maschinenraum bis zu den sehr beliebten Seekarten der Reise und der originalen Postschiff-Fahne vom Heck des Schiffes.

Durch die Auktionen, weitere Spenden von Gästen sowie von Hurtigruten und seinen Mitarbeitern sind bereits mehrere Hunderttausend Euro zusammen gekommen, die in gemeinnützige Projekte investiert wurden.

Seit März 2018 haben wir zudem unsere „Green Stay“-Initiative gestartet, die zu Beginn als Pilotprojekt auf MS Trollfjord getestet wurde. Mit „Green Stay“ haben unsere Gäste die Möglichkeit pro Nacht, die sie auf einem unserer Schiffe verbringen, 5 norwegische Kronen an die Hurtigruten Stiftung zu spenden. Alles was getan werden muss, ist den „Green Stay“-Anhänger am Abend von außen an die Kabinentür zu hängen. Dann werden am nächsten Tag die Handtücher nicht gewechselt und der Gast spart Energie und Wasser, und Hurtigruten spendet automatisch 5 Kronen an die Stiftung. Aufgrund des großen Erfolgs auf MS Trollfjord wurde die „Green Stay“-Initiative schnell auf alle Hurtigruten Schiffe an der norwegischen Küste ausgeweitet. In den letzten 6 Monaten sind so bereits mehr als 314.000 Norwegische Kronen (NOK), etwa 32.000 Euro für die Umwelt- und Sozialprojekte der Stiftung zusammengekommen.

Kommen Sie an Bord und unterstützen Sie die gemeinnützigen Projekte der Hurtigruten Stiftung!

Projekte, die die Hurtigruten Stiftung fördert

Hurtigruten ist einer der weltweit führenden Anbieter von Expeditions-Seereisen. Und mit unseren Postschiffen sind wir seit 1893 das Original an der norwegischen Küste. Zum Schutz der sensiblen Natur und einzigartigen Kultur unserer Fahrtgebiete haben wir im Jahr 2015 die Hurtigruten Stiftung gegründet. Ziel der Stiftung ist es, sich Chancen und Herausforderungen in den Regionen anzunehmen, die Hurtigruten in der Arktis, Antarktis und entlang der norwegischen Küste bereist. Entsprechend sammelt die Stiftung Gelder, um die Regionen durch eine Reihe von Initiativen zu fördern. „Wir möchten dafür sorgen, dass zukünftige Gäste dieselben einzigartigen Erfahrungen in diesen Regionen machen können wie unsere heutigen Gäste. Dazu schließen sich Gäste, Mitarbeiter, Partner und Freunde von Hurtigruten aus der ganzen Welt zusammen", sagt der Hurtigruten CEO Daniel Skjeldam. Eine Auswahl der Projekte, die die Hurtigruten Stiftung fördert, stellen wir Ihnen im Folgenden vor:

Foreningen Grønlandske Børn" – Verein für grönländische Kinder

Der Verein existiert seit 1924 und arbeitet seither daran eine bessere Zukunft für grönländische Kinder und Jugendliche zu gestalten. Keine oder nicht abgeschlossene Ausbildungen und eine hohe Jungendarbeitslosigkeit sind ein großes Problem auf Grönland. Mit den Spenden der Hurtigruten Stiftung können die schulische und berufliche Ausbildung gefördert werden.

„Projekt für Lebensraum auf Südgeorgien" – „The South Georgia habitat project" – Schützt Natur und Tierwelt auf Südgeorgien

Das Projekt unterstützt die Bemühungen zur Erhaltung und zum Schutz der Arten der einheimischen Fauna und Flora und zur Sensibilisierung für die bedrohten Arten Südgeorgiens. Unter anderem widmete sich die Initiative der Beseitigung der Rattenplage, damit die Vogelwelt wieder auf Südgeorgien brüten kann. Außerdem unterstützt der South Georgia Heritage Trust die Bemühungen zur Erhaltung des historischen Erbes Südgeorgiens, einschließlich ausgewählter historischer Stätten, und stärkt das internationale Bewusstsein für die Geschichte der Menschen der Insel durch das South Georgia Museum.

Die Organisation „Falklands Conservation" – zum Schutz und Erhalt der Tier- und Pflanzenwelt auf den Falkland Inseln

Falklands Conservation ist eine lokale Nichtregierungsorganisation, die im Namen ihrer Mitglieder und in Partnerschaft mit der lokalen und internationalen Gemeinschaft daran arbeitet, die natürliche Umwelt der Falkland Inseln für zukünftige Generationen zu erhalten. Ihre Mitglieder führen Naturschutzmaßnahmen durch, werben für ihre Bestrebungen bei den Entscheidungsträgern und übernehmen die Öffentlichkeitsarbeit.

UK Antarctica Heritage Trust (UKAHT)

Der UKAHT ist bestrebt, das britische antarktische Erbe zu bewahren, zu erweitern und zu fördern, um ein globales Publikum zu gewinnen, zu informieren und zu inspirieren. Historische Gebäude und Artefakte in der Antarktis werden gepflegt und konserviert, damit sie von den heutigen und zukünftigen Generationen besucht und von ihnen gelernt werden kann. Der Verein liefert und unterstützt eine Reihe innovativer öffentlicher Programme, um Menschen jeden Alters für 250 Jahre britischer Bemühungen in der Antarktis zu begeistern.

"Rettet den Albatross" – „Save the Albatross"

setzt sich für den Schutz des weltweit größten Seevogels ein. Viele Seevögel, besonders Albatrosse und Sturmvögel, haben einen starken Bestandsrückgang erlitten, was sie zur am meisten bedrohten Vogelgruppe macht. Viele Arten stehen kurz vor dem Aussterben. Diese Rückgänge stehen oft in engem Zusammenhang mit der Ausweitung der kommerziellen Fischerei in Seevogelfressgebieten sowie invasiver gebietsfremder Arten in Nistkolonien. Die Lebensräume vieler Arten von Seevögeln sind weit über die Weltmeere verteilt, so dass ihr Schutz weltweit in Angriff genommen werden muss. Als Reaktion auf die große Anzahl toter Seevögel durch die Langleinen- und Schleppnetzfischerei, startete das Internationale Meeresschutzprogramm von BirdLife im Jahr 2000 die Kampagne " Save the Albatross".